Wissenswertes
Geschichte von BABYLON
Babylon (babylonisch Bãb-ili oder Babil: Gottespforte; hebräisch Babel), eine der wichtigsten Städte der Antike, heute ausgedehntes Ruinenfeld am Euphrat, circa 90 Kilometer südlich von Bagdad im Irak. Babylon war im 2. und 1. Jahrtausend v. Chr. die Hauptstadt von Babylonien. Auf diese Stadt geht die alttestamentarische Geschichte vom Turmbau zu Babel zurück. Die babylonische Sprache war als Sprache der Wissenschaft (Mathematik, Astronomie - siehe Astronomie: babylonische Astronomie) im Altertum lange Zeit von Bedeutung. Ihre herausragende Stellung im Altertum verdankte die Stadt ihrer Lage an der Haupthandelsroute über Land, die den Persischen Golf mit dem Mittelmeer verband.
Pieter Bruegel der Ältere: Turmbau zu Babel (1563) In eine mitteleuropäische Landschaft verlegte Pieter Bruegel seinen 1563 gemalten Turmbau zu Babel, wobei dessen architektonische Prinzipien dem Kolosseum in Rom nachempfunden sind. Das Werk befindet sich im Kunsthistorischen Museum in Wien. Bridgeman Art Library, London/New York
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Babel, Turmbau zu
Babel, Turmbau zu (hebräisch B?bhel; von assyro-babylonisch b?b-ili: Tor Gottes), im Alten Testament (Genesis 11, 1-9) jener Turm, der von den Nachfahren Noahs auf der Ebene im Land Sinear in Babylonien errichtet wurde. Der Turm sollte bis in den Himmel reichen, doch Jahwe war über diese Anmaßung erzürnt und unterbrach den Bau, indem er eine Sprachverwirrung bewirkte. Daraufhin verstreuten sich die Menschen, die nun verschiedene Sprachen redeten, über die ganze Erde. Die Geschichte wurde möglicherweise durch den Einsturz des berühmten Zikkurats von Etemenanki angeregt, der später vom babylonischen König Nabopolassar und seinem Sohn Nebukadnezar II. restauriert wurde. Die Darstellung in der Schöpfungsgeschichte ist ein Wortspiel mit dem babylonischen Wort b?b-ili (Tor Gottes) und mit den hebräischen Wörtern B?bhel (Babylon) sowie b?l?l (verwirren).
Der Turmbau zu Babel ist ein beliebtes Motiv der bildenden Kunst wie auch der Literatur, so bei Pieter Bruegel d. Ä., Franz Kafka, Jorge Luis Borges und Fernando Arrabal. In John Miltons religiösem Epos Das verlorene Paradies erscheint Nimrod als der Typ des gesetz- und gottlosen Tyrannen, dessen Ehrgeiz und Hochmut zum Niedergang des Projekts geführt haben.
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